Wissenswertes über Cocker*:

Der Cocker Spaniel ist der zweitkleinste Verteter der Spanielfamilie, aber in Deutschland wohl der Spaniel mit der größten Population. Jährlich werden knapp 2000 Cocker in VDH-Zuchtbücher eingetragen.

















Cocker und Kinder

Der Cocker hat eine ideale Größe, um für Kinder "geeignet" zu sein: Nicht zu klein, um auch mal einen Zusammenstoß beim Spielen ohne Verletzungen zu überstehen und nicht zu groß und zu stark, als daß auch -etwas ältere - Kinder mit ihm spazieren gehen könnten.
Auch Cocker, die nicht schon im Welpenalter Kontakt mit Kindern hatten, sind zum allergrößten Teil völlig vernarrt in diese "Menschenwelpen" !
Kommt der Welpe zu Kindern ins Haus, so sollten die Kinder schon etwa 4 bis 5 Jahre alt sein, um das nötige Verständnis für die Bedürfnisse eines Welpen aufzubringen. In kürzester Zeit "wächst" das Rudel zusammen. Lebt der Cocker schon länger in der Familie und dann kommt ein Kind dazu, so kann man mit etwas Einfühlungsvermögen und gutem Willen auch hier mit einem unproblematischen Zusammenleben rechnen.


Gesundheit

Die Cocker sind generell eine gesunde Rasse, es gibt allerdings auch einige bekannte Erbkrankheiten. Deren Vererber werden in der Regel nach dem Motto "Gefahr erkannt, Gefahr gebannt" von der Zucht ausgeschlossen, so daß es keine Verbreitung gibt.
Oft werden Cockern Ohren- und Figurprobleme nachgesagt. Auch das muß nicht sein. Mit etwas Kontrolle (sowohl der Gehörgänge, als auch der Futtermenge und- zusammensetzung) kann man diese Probleme "lebenslang" verhindern.
Die Lebenserwartung für Cocker ist recht hoch: Im Allgemeinen werden Cocker ohne Probleme 14 bis15 Jahre alt, es gibt sogar einige, die mit 17 noch top-fit sind !


Die Herkunft des Cocker Spaniels

Spaniel sind eine uralte Familie, die bereits 948 in einem Gesetzestext von Howell dem Guten Erwähnung fand. Chaucer (1340 - 1400) berichtete über Spaniels, ebenso hatte Heinrich VIII. (1491 - 1547) ein Herz für Spaniels. In der lateinischen Schrift "De Canibus Britannicus" fand der Spaniel im 16. Jahrhundert ebenso Erwähnung, wie im "Sportsman`s Cabinet" im Jahre 1803.
Shakespeare-Kenner wissen, daß der "Spaynel" auch im Sommernachtstraum eine Rolle spielt. Der flämische Maler Antoon van Dyck (1599 - 1641) vereweigte unzweifelhaft einen Spaniel auf einem 1635 entstandenem Gemälde.


Mehr als ein Jahrhundert - Cockerdaten in Kürze

1875 Anerkennung der Rasse "Cocker Spaniel"

1902 wird der Standard veröffentlicht

1906 wird der erste weiße Cocker vorgestellt

1908 erscheint das erste Zuchtbuch (in Deutschland) mit 200 Eintragungen

1911 die Kreuzung von Cockern mit anderen Spanielrassen ist verboten

1912 Abdruck des Standards im Zuchtbuch

1914 Deutsche Cocker müssen 3, Importe sogar 4 Generationen reinrassige Vorfahren zur Eintragung nachweisen

1923 wird die Größenangabe novelliert

1933 beträgt das Mindestalter zur Zucht 1 ½ Jahre

1942 wird "Löwe vom Eichenhain" geworfen - später wohl der einflußreichste Rüde

1.2.45 Amis werden von Engländern getrennt

1.1.50 Eigenes Zuchtbuch für Berlin, Brandenburg, Sachsen, Thüringen

1954 Löwe vom Eichenhain tot - Vater von 191 Würfen !

1960 1. Europäische Cocker-Schau

1966 Einfarbige und mehrfarbige dürfen nicht mehr miteinander verpaart werden

1968 Neufassung des Standards

70er Jahre Die Cockerwelle "boomt", vorwiegend gefragt: Rot und Black & Tan

1974 Europäische Spaniel-Schau

1986 erste Zobel wurden aus den USA importiert, obwohl schon vorher in Deutschland solche Welpen gefallen sind, sie wurden aber als fehlfarbige "Black & Tans" bezeichnet und getötet !!

(Auszug aus "Alles über Cocker", nähere Angaben siehe Seite "Info: Buch")


Die Farben der Cocker

Der Standard besagt, daß alle Farben der "Landspaniels" gestattet sind.
Tatsächlich werden (wurden) Cocker in den Farben schwarz, rot, golden, schokoladenbraun, goldzobel, dunkelzobel, schwarz mit loh, braun mit loh, orangeschimmel, orange-weiß, blauschimmel, schwarz-weiß, braunschimmel, braun-weiß, letztere vier auch "mit loh" eingetragen. Weiße Cocker gibt es auch, sie sind allerdings sehr selten (keine Albinos !), einen Namen hat sich Ende der 40er Jahre der Zwinger "SUNTOPS" aus England mit seinen weißen Cockern gemacht. In einigen Publikationen wird zwischenzeitlich behauptet, weiß sei keine gestattete Farbe für Cocker, das sieht der Parental-Club aber anders (und nur der ist zuständig!), denn die Entscheidung darüber, welche Farben standardgemäß sind, fällt England (als standardgebendes Land und Mutterland der Rasse).
Im letzten Jahrzehnt hat ein echter "Run" auf zobelfarbige Cocker eingesetzt, ähnlich wie weitere 10 Jahre zuvor auf schwarz-mit-loh Cocker. So etwas dient nie dem Wohle einer Rasse, da durch Benutzung bestimmter Vererber der Gen-Pool unnötig stark eingeschränkt wird.
Der in Reiterkreisen bekannte Spruch: "Ein gutes Pferd hat keine Farbe" sollte man also ruhig auch auf Cocker übertragen !

Haar und Pflege

Der Standard verlangt ein glattes und seidiges Haar, welches auf dem Rücken kurz und an anderen Stellen (Behang, Bauch, Brust, Rückseite der Läufe) lang sein muß.
Oftmals werden bestimmten Farben auch bestimmte Charaktereigenschaften zugeordnet, aber das sind eher Vorurteile als gesicherte Erkenntnisse.
Was allerdings einen Unterschied bei den Farben macht, ist die Haarqualität. Generell gilt, daß ein orange-weißer Cocker eher "weniger" Haar hat, als ein schwarzer. Das liegt daran, daß schwarzes Haar erwiesenermaßen schneller wächst, als weißes. Auch tendieren viele schwarze und schwarz-mit-loh Cocker eher zu einem wolligen Haar, doch da ist der Grund eher in einem häufig benutztem Vorfahr zu suchen, der eben jenes Haar zu vererben pflegte. Ein ähnliches Problem gibt es in einigen Linien mehrfarbiger Cocker, doch das betrifft nur die Pflege.
In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt., daß Cocker relativ stark haaren, durch fachgerechtes Trimmen ("Strippen") des Haares wird der Haarwechsel abgekürzt und das attraktive und rassetypische Haarkleid erhalten. Wird ein stark behaarter und haarender Cocker geschoren, so vermehrt sich dieses Problem nur noch.

(Auszug aus "Alles über Cocker", nähere Angaben siehe Seite "Info: Buch")



Zobel-Cocker und was Sie schon immer darüber wissen wollten.........

Noch immer gibt es die tollsten Erklärungen zum zobelfarbigen Cocker zu hören und zu lesen. Zobel ist weder dominant noch ist es eine Fehlfarbe. Zobel mit loh gibt es nicht, denn das eine Allel schließt das andere aus. Entweder (gold)zobel oder dunkelzobel (was oft als zobel mit loh und dann extra teuer verkauft wurde).
Zur Historie: Zobel wurde systematisch von einem Züchter in Amerika gezüchtet. Er importierte in den späten 70ern einen "black and tan"-Rüden aus England, der aber im Laufe der Zeit seine Farbe änderte und alles andere als "black and tan" war. Egal mit welcher Hündin er gepaart wurde, kein Welpe erbte seine Farbe (also nichts mit dominant!!). In der Enkelgeneration gab es dann zobelfarbige Cocker. Zwei Hündinnen wurden Mitte der 80er nach Deutschland exportiert. Aus diesen beiden Hündinnen stammen fast alle Zobel ab, die hier rumlaufen!!! (Es wurde noch ein Rüde aus der gleichen amerikanischen Zucht importiert, der aber nicht dermaßen oft eingesetzt wurde, aber auch er war ein enger Verwandter der beiden Zobelhündinnen!). Das sollte man sich mal vor Augen führen, denn die Zuchtbasis ist dadurch ausgesprochen klein und durch die sehr einseitige Wahl der Deckrüden (durch die Hündinnenbesitzer) wird der Genpool noch weiter eingeschränkt. Wenn ein Rüde 20 Deckakte pro Jahr hat (wegen seiner Farbe!), dann werden 20 x Halbgeschwister oder noch enger verwandte Welpen geboren! In weiteren Generationen wird der Verwandschaftsgrad immer enger der IK deshalb bedenklich. Es ist züchterisch sehr unklug, so zu handeln.
Übrigens hat es bereits in den späten 60er Jahren in Deutschland wahrscheinlich dunkelzobel Welpen gegeben. Doch der damalige Zuchtbuchführer stufte sie als "schwarz mit loh mit zuviel loh am Kopf" ein, ein typisches Erscheinungsbild für junge dunkelzobel. Schade, diese Hunde wurden vermutlich getötet (nur wegen der vermeintlich falschen Farbverteilung) oder heimlich aufgezogen und unter der Hand verkauft, nicht aber ins Zuchtbuch eingetragen.
Dabei sollte jeder Cockerzüchter wissen, daß allein der Parental-Club in England darüber entscheidet, welche Farbe korrekt ist und daß die Engländer das sehr entspannt sehen. Auch die Cocker aus Südafrika und Australien, die gestreift waren, wurden auf Anfrage der jeweiligen Züchter als standardgemäß angesehen. In Australien ließ sich diese Farbe nicht wiederholt züchten, trotz diverser Versuche.Ob es in Südafrika überhaupt versucht wurde, ist mir nicht bekannt. Allerdings habe ich Ende der 80er Jahre einen gestreiften (gestromten) Ami-Cocker gesehen. Allerdings ist mir auch nicht bekannt, ob diese Farbe weiter gezüchtet wurde.
Abgesehen von der Farbe -der eine mag sie, der andere eben nicht - hat sich durch das unumsichtige Verhalten einiger Züchter ein weitaus größeres Problem für die Rasse ergeben. Es sind gehäuft Fälle von Epilepsie bei Zobelnachzuchten aufgetreten (ein häufig eingesetzter Zobelrüde war selber Epileptiker, wurde aber dennoch von seiner Besitzerin als Deckrüde vermarktet). 1996 wurde dann auch noch bekannt, daß es bei der Abstammung diverser (Zobel-)Cocker Ungereimtheiten gab, offenbar waren durch die Züchterin bewußt verkehrte Eltern dem Zuchtbuchamt gemeldet worden und leider läßt sich auch einiges an PRA auf zobelfarbige Anlageträger zurückführen.
Übrigens sind in Amerika viel mehr Farbbezeichnungen üblich als in Deutschland, einige lassen uns sicher aufhorchen oder schmunzeln. Aber generell handelt es sich dabei eher um Farbnuancen, z. B. orange roan, red roan und lemon roan, die bei uns alle als orangeschimmel eingetragen würden. Ich verweise im Zusammenhang mit der Farbvererbung auch auf meinen Artikel speziell zur Zobel-Farbvererbung, der vom Englischen Cocker Club in seinem Jahrbuch publiziert wurde sowie auf das Buch "Alles über Cocker".


Ammenmärchen

So und nicht anders kann man etwas betiteln, daß nun schon seit Jahren - vorwiegend in der Sommerzeit - durch die pseudofachliche Presse geistert: Die sogenannte Cockerwut. Was kann man da nicht alles über die Ursachen lesen !
Da sollen Einkreuzungen von Irish Terriern bei den einen, Irish Settern bei den anderen, an agressivem Verhalten Schuld sein. Ist denen entgangen, seit wieviel Jahren Cocker schon in Reinzucht gezüchtet werden??? Selbst wenn mal ein anderer Hund im Beginn der Cockerzucht Pate gestanden hätte, sein Anteil wäre nach etwa 60 Generationen nur noch in Promill anzugeben und außerdem hat auch der Setter kein agressives Wesen. Wofür sollte man Terrier einkreuzen ? Das Haar würde unerwünscht hart, der Kopf würde sich strecken, der Behangansatz nach oben verlegt, die Rute steil in die Höhe gereckt - kurzum: Purer Schwachsinn!
Den Begriff der "roten Cockerwut" hat ein namentlich bekanntes Tierärzte-Ehepaar aus Süddeutschland Ende der 60er Jahre geprägt, die eben solche "wütigen" Cocker (die übrigens nicht mal alle rot waren!!!) mit Injektionen gegen ihre "Zustände" behandelten, um dann doch festzustellen, daß es nicht half. Bei aller Veröffentlichungsfreude vergaßen die beiden nur, daß hier für eine wissenschaftlich korrekte Arbeit unbedingt eine Stammbaumanalyse (sprich Vergleich der Abstammung, Bestimmung des Verwandschaftsgrades) notwendig gewesen wäre. Bei der relativ kleinen Zahl der erkrankten Hunde und dem regionalen Auftreten spricht nämlich einiges dafür, daß es Nachzucht vielleicht aus ein und demselben Zwinger oder von einem Vater war.....
Wie dem auch sei, das Problem hat man erkannt und agressive Hunde - sollten sie denn auf Ausstellungen oder Prüfungen auffallen - werden seit jeher von der Zucht ausgeschlossen. Nur haben leider einige Autoren die Entwicklung der Dinge verschlafen und wärmen dieses Thema voller Freude alljährlich wieder auf. Daß sie damit Rufmord an einer äußerst freundlichen Rasse betreiben, haben sie wohl noch nicht bemerkt. (Auszug aus "Alles über Cocker").


Übrigens: "Cockerwut" betrifft auch andere Rassen

Es gibt in jeder Rasse "auffällige" Hunde. Letzter Zeit haben besonders Golden Retriever einen schlechten Ruf bekommen. Statistisch  gesehen ist der Sibirian Husky-Rüde der "Beißer" schlechthin. In einer österreichischen Studie, bei der Beißfälle und Anzahl gezüchteter Hunde der Rasse berücksichtigt werden, kam es zu diesem Resultat. Danach kommt gleich schon der deutsche Schäferhund. Vergleichsweise weit hinten findet sich der Cocker.

Aber: jeder bissige Hund (egal welcher Rasse) ist nicht "gesellschaftsfähig".

Es wird im Internet immer wieder über "Beißer" berichtet, aber nur selten werden die Ahnen beim Namen genannt, die Umstände sind für Außenstehende ohnehin kaum nachvollziehbar. Mit Objektivität kann man das Problem nur schwerlich angehen, zu viele Emotionen sind mit dabei.....
Einige Züchter sammeln seit einiger Zeit Daten über die Herkunft/Abstammung, ein Umstand, an dem es fast allen Studien mangelt. In England wurde die Herkunft und soziale Stellung der Besitzer berücksichtigt, nicht aber die Abstammung und Aufzucht der Hunde!!

Mehr dazu auch unter Brisant


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